Pressetext
Zur dritten Auflage von „Die Erfindung von Emozipnal“
Emozipnal, was ist das?
Nun, Emozipnal gibt es nicht, es ist das Resultat eines Tippfehlers. Und es ist der Ausgangspunkt für ein Experiment: Was macht KI in Form von ChatGPT mit „Emozipnal“?
So wurde aus einem Kunstbegriff der Name eines Medikaments zur Regulierung von Emotionen. Es bekam einen Erfinder, Dr. Benjamin Hartmann, eine Geschichte, Film- und Theaterszenen. Mittlerweile gibt es ein Gesetz hierzu, nachdem die Notwendigkeit der Regulation auch schon bei Maischberger diskutiert wurde. Es gibt eine Software, mit der man prüfen kann, ob das Medikament einem hilft oder nicht. Und wie immer gibt es viele unterschiedliche Meinungen.
Alle Texte – bis auf zwei – sind KI-generiert. Die inzwischen reichlichen Bilder ebenso. Der Autor hat bewusst auf Kommentierungen verzichtet und dies der Leserschaft überlassen. Das Layout ist menschengemacht und lehnt sich für jeden Text an genretypische Konventionen. In gewisser Weise widersinnig wird also die kreative Tätigkeit von der Maschine, die eher handwerkliche vom Menschen übernommen.
Das Experiment geht nunmehr in die dritte Auflage, erweitert um Texte und Bilder. Es ist erwachsen geworden. Und quasi parallel gesellen sich beim Thema Emozipnal, aber auch beim Thema KI zu anfänglicher Euphorie immer mehr kritische Stimmen. Die im Nachwort gestreifte Frage des Urheberrechts an Schöpfungen der KI wird uns beispielsweise noch eine Weile beschäftigen.
Wen interessiert’s?
Das kleine Heft mit mittlerweile 56 Seiten enthält Texte aus den unterschiedlichsten Genres: Literatur und Medien, Jura und Informatik, Psychologie, Sport und Werbung. Für jede und jeden ist etwas dabei. Die Vielfalt der Anwendungen und die Ernsthaftigkeit und scheinbare Kreativität, mit der hier Texte über ein fiktives Medikament von einer Maschine erzeugt werden, ist beachtlich.
Wer sich also kurzweilig und ganz ohne Technik und eigene Überlegungen mit einem der Hauptthemen unserer Zeit, mit generativer KI beschäftigen will, findet hier sicher eine interessante, leichte und kurzweilige Lektüre.
Auch in der Lehre sind Einsatzmöglichkeiten denkbar. Das Heft stellt Texte unterschiedlichster Genres zur Verfügung. Damit liefert es nicht nur Ideen, sondern stellt auch eine eine stabile, quasi zitierfähige Basis zur Verfügung. ChatGPT in der direkten Anwendung liefert immer wieder andere Ergebnisse und erschwert deshalb einen nachvollziehbaren Diskurs.
Warum also nicht den KI-Kafka mit dem echten Kafka vergleichen, oder die Brauchbarkeit einer Weihnachtsrede zur Diskussion stellen? Oder darüber diskutieren, welche Kommentare KI zu ihrem eigenen Post „erfindet“ und wem in den Mund legt. Oder kritisch betrachten, warum die KI die Anwendung von Emozipnal in der Beratungssoftware nur für Frauen empfiehlt. Oder, oder, oder …
Flankiert wird das gedruckte Heft von einer Webseite „https://emozipnal.xyz“. Hier gibt es regelmäßig neue Texte. Hier kann man aber auch die Software ausprobieren und sich mit Dr. Hartmann im Chat unterhalten.
Wer ist der „Autor“?
Dr. Matthias Kraft ist Rechtsanwalt und seit dem Studium spezialisiert auf Digitalisierung von (juristischen) Fachinformationen (https://kraft.media). Er gehört zu jenen, die sich schon sehr lange beruflich (auch) mit KI beschäftigen, aber dennoch von der Wucht von ChatGPT überrascht wurden. Seither untersucht er die Nutzbarkeit von ChatGPT für juristische Fragestellungen und diskutiert diese gerne in den sozialen Medien.Kraft hat einen Fable für Theater, Oper und Film. Neben Jura hat er Theaterwissenschaften studiert und auf der Bühne sein Studium finanziert. Heute noch steht er gelegentlich vor und hinter der Kamera. Daher kommt wohl auch die Idee für den einen oder anderen Prompt.